Ein Blick sagt mehr als tausend Worte. Und der von Lee McDonald drängt einem seine Affinität für schnulzigen Soul-Jazz quasi auf. Liest man daraufhin die Titel, weiss man gleich um die theatralische Empfindsamkeit des Inhalts. Wer bei dem Namen Barry White nur an windfeste Schmalzlocken und das Ausschlachten von oberflächlicher Herzschmerzpoesie denkt, der kann hier getrost aufhören zu lesen. Hier geht es nur um das eine: Liebe, Liebe und nochmals Liebe, die in immer gleichen Metaphern beschworen wird und affektiven Tremolos nachhallt. So einfach es aber auch sein mag, diese Art von obsoleten Anpreisungen lächerlich zu machen, muss man doch sagen, dass niemand diese so gut beherrschte wie die Soul Train Generation der 1970er Jahre. Und in der hat sich Lee McDonald seinen Platz redlich verdient. Denn wenn man auch nicht gut findet was er macht, so besteht doch kein Zweifel daran, dass er es ausserordentlich gut macht. In einer jeden Silbe steckt die Überzeugung eines Frischverliebten. Und mit seiner Stimmgewalt und seinen bestechenden Phrasierungen kann er ohne weiteres Tower of Power‘s Lenny Williams das Wasser reichen. Wem das alles nicht reicht, der höre sich die Version von Carpenters „We‘ve only just begun“ an. Thematisch auf einer Linie mit dem Rest, was haben wir auch anderes erwartet, lässt er musikalisch allerdings Rare Groove Liebhaber Herzen höher schlagen und hat dieser Scheibe ihren festen Platz auf den Wunschlisten renommierter DJs gesichert.
Sweet Magic