Review

Sin Fang

Flowers

Morr Music • 2013

Sin Fang ist das Soloprojekt des isländischen Musikers Sindri Már Sigfússon, der normalerweise den Frontmann seiner Indie-Band Seabear gibt. Während Seabear noch stark in der Tradition von Folk und klassischem Singer/Songwritertum steht, zeigt sich das musikalische Konzept von Sin Fang experimentierfreudiger. »Flowers« ist nun das dritte Album, das Sigfússon unter seinem Alias veröffentlicht hat. Unterstützung an den Reglern erhielt er dabei von Alex Somers, der sich u.a. als Produzent von Sigur Rós verdingt. Wie auch die Seabear-Alben werden Sigfússons Solo-Releases bei Morr Music verlegt – einem Label also, das man eher mit Electronica in Verbindung bringt. Sin Fang steht jedoch in keinem Widerspruch zu seiner Labelheimat: Die Playlist von Flowers ist ein bunter Blumenstrauß, der die Soundästhetik von Sechziger-Jahre-Pop mit Samples, elektronischen Elementen und Distortions-Effekten verbindet, wodurch eine gedrängte, aber nie überbordende Klang-Kulisse entsteht, die eingängig ist und gute Laune zu verbreiten weiß. Kombiniert mit Sigfússons hellem Gesang erinnern die Songs an geglättete, weniger verschrobene Hi-Fi-Varianten von Why? oder Clue to Kalo. Während der besondere Reiz dieser Acts jedoch gerade in ihren verquer-verschachtelten Soundstrukturen liegt, erzielt Sigfússon seine besten Ergebnisse, wenn er sich bei seinen Arrangements zurücknimmt und musikalisch eher verdichtet zu Werke geht. Immerhin markiert der Opener »Young Boys«, dessen Sound vergleichsweise reduziert daherkommt und stattdessen Mut zum ausladend dargebotenen Chorus beweist, bereits den Höhepunkt des Albums.

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Sin Fang
Flowers
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