Wer dachte, dass die Spitze der Ungooglebarkeit mit Künstlernamen wie !!! und The Internet erreicht sei, kennt Terri Walker und Nicole Wray nicht. Lady nennt sich das Duo als Band, die Platte bekommt den gleichen Titel. Doch so abwaschbar wie der Name ist ihre Musik dann nicht. Denn Lady machen astreinen Soul, der in der Tradition von Daptone und Truth & Soul steht. Aufgenommen in Brooklyn bietet »Lady« zahlreiche Bläser und Streicher in Arrangements, die schon in den 1970er Jahren schick gewesen wären. »Hold On« baut sich etwa an einem einfachen Rhythmus auf, während ein Klavier spitze Töne in den Äther schickt. Dazu kommen die Stimmen von Walker und Wray, die jegliche Harmonie meistern und sanft ins Ohr gehen. »Good Lovin« zeigt dann ein paar Ecken und Kanten in den Strophen, nur um im Refrain wieder einen Groove von der Leine zu lassen, den andere in ihrer ganzen Diskographie nicht haben. Und wenn die Orgel in »Get Ready« mit spitzen Schreien unter dem Rhythmus ächzt, zeigt sich, dass die beiden Damen jeden der elf Tracks bestens unter Kontrolle haben. »Lady« ist kein Klassiker des Soul, aber als Debüt eine deutliche Ansage. »I’m ready, so get ready!« Be prepared.
Lady