Natürlich ist da ein Bruch. Ziemlich genau nach fünf Tracks. Doch trotzdem fühlt sich der vierte Teil der »Faces«-Reihe unglaublich rund und atmosphärisch an. Die erste Hälfte bestreitet Producer Lomovolokno, einer der noch unbekannteren Teile des Berliner Labels Project: Mooncircle. »Array« würde auf jeder Platte von Gonjasufi seinen Platz finden, während »Eena« ein Sample über eine karge Landschaft aus Rhythmus trägt, die ein paar Synthies noch aufhübschen. Gerade die ersten Tracks bringen eine beklemmende und wunderschöne Atmosphäre zum Ausdruck, dass »Sirius« spätestens einem die Tränen in die Augen treibt. Dann übernimmt Siren und die Räume weiten sich, die Stimmung hellt auf. »Tangled« pulsiert vor sich hin, verbindet Wonky mit abstraktem House und Downtempo. »Blue Memories« dagegen kommt treibender, obwohl der Track sich fast selbst auflöst. »Finest Ego: Faces 12" Series Volume 4« führt zwei Producer zusammen, die für sich genommen ziemlich unterschiedlich sein mögen, doch auf dieser Platte passt das. Die Enge löst sich zunehmend auf. Und der Bruch nach fünf Tracks schließt sich mit jedem Durchlauf mehr. Lomovolokno und Sieren fügen hier Melodien zusammen, die sich sehnsüchtig selbst beschwören. Wer es von vornherein weiß, hört den Bruch in der Mitte. Der eigentliche Bruch aber setzt nach zehn Tracks ein. Dann, wenn die Stille wieder um sich greift und Tracks wie »Array« und »Believe« unter dieser Lawine aus Nichts begraben liegen.
Finest Ego: Faces 12" Series Volume 4