New Orleans heisseste Street Guerilla Combo meldet sich mit einer Träne im Knopfloch zurück. Über die Jahre haben sie drei ihrer Bandmitglieder bei Schiessereien verloren, und setzen ihnen nun dieses musikalische Mahnmal in Form ihrer zweiten LP. Von einigen andächtigen Interludes und manch einer traurig-stimmenden Ansage mal abgesehen, wird hier, wie einst Jericho, jegliche Trübsal einfach weggeblasen. In der Tradition der amerikanischen Marching Bands des letzten Jahrhunderts stehend, wurde viel Wert darauf gelegt diesen »Live«-Charakter auf die Platte zu übertragen. Die Aufnahmen besitzen Tiefe und eine außerordentlich klare Definition der räumlichen Begebenheiten, durch die sich jedes Instrument leicht innerhalb des Raumes orten lässt. Unbeirrbar wie ein Metronom begleiten Claps sämtlicher Mitglieder von Anfang bis Ende das Geschehen, und verhelfen, zusammen mit unzähligen spontanen Freudenausrufen, dem Gesamtwerk zu einer Lebendigkeit, wie man Sie von Direktmitschnitten her kennt. Kompositorisch gibt die Scheibe nicht viel her. Es wird wie im Hip Hop ein Loop vorgestellt, über den dann unentwegt soliert und gescheppert wird. Aber genau so man man das zu solchen Anlässen in Nola. Hier gedenkt man einer verstorbenen Person nicht feierlich, sondern feiert überschwänglich und mit allem Nachdruck ihr Gedenken.
Tombstone