Review

Donald Alexander Strachan

Soul Translation: A Spiritual Suite

Universal Sound • 2013

Keine 30 Sekunden des ersten Tracks vernommen, da knackt‘s auf einmal wie von einer Schallplatte. So rar ist das Teil, dass man für die Wiederveröffentlichung ein Original überspielt hat? Offensichtlich schon. Einziges wie auch selbstproduziertes und in Eigenregie vermarktetes Album, dieses im New York der 1970er und 1980er Jahre wirkenden Multiinstrumentalisten. »Temptation« wie auch das Intro zu »Song Of Searching« lassen deutlich den Hang zum Cinematografischen durchscheinen, dem er sich bereits kurz nach Veröffentlichung dieser Platte vollends hingab. Dann gibt‘s Einschläge die von weit außerhalb des Tribe/Strata East-Wirkungsbereich zu kommen scheinen. »The Word« wirkt fast schon albern, wie ein Beat aus der Feder von David Byrne. Und darüber Jay Hoggard‘s Vibraphone, das sich so partout nicht klassifizieren lassen will. Hätte schwören können, dass hier Dave Pike die Schlegel schwingt. »Silent Jubilation« erinnert am ehesten an die frenetischen Blue Note Zeiten von Lee Morgan. Das Teil könnte ihm jederzeit den Einzug auf eine kommende Groove Jazz-Compilation streitig machen. Der Anspruch »Soul Translation« auf einen Platz im Spiritual-Jazz-Olymp ist mehr als gerechtfertigt. Aber dieses Album bietet so viel Momentum aus allerlei Richtungen, dass man nicht zwangsläufig ausgewiesener Concious-Jazz-Anhänger sein muss, um hiervon bewegt zu werden.