Der ehemalige Chorknabe aus Mississippi, der noch auf seinem ersten Album lediglich die Ukulele anschlug, ist inzwischen zum Multiinstrumentalisten herangereift. Bis auf Streicher, Bläser und Pedal Steel hat Dent May »Warm Blanket« nämlich allein in einem angeblichen Geisterhaus in St. Augustine eingespielt. Besonders der angestaubt klingende Flügel des Hauses verleiht einigen der neuen Stücke eine besondere Atmosphäre. Die Drum-Machine und die analogen Synthies des Zweitlings »Do Things« hat er außerdem beibehalten, so dass das neue Werk wie ein Amalgam aus den ersten beiden Alben klingt: die analoge Wärme des Erstling verbunden mit der poppigen Frische vom Disco-beeinflussten »Do Things«. Dazu gibt es gewohnt bittersüße, ironische, wenn auch manchmal etwas oberflächliche Texte über (verblühende) Jugend, (herbei phantasierte) Party-Flirts und (endende) Sommer verpackt in dahinschmelzende Gesangsharmonien der 60ies-Westcoast. Dabei versteht es Dent May, seine umsäuselnde, aber stets präsente Stimme, zwischen Falsett und Crooning wechselnd, besonders gut zum Einsatz zu bringen. »Warm Blanket« zeigt somit zwar einerseits den musikalischen Reifeprozess, andererseits fehlt es der Textarbeit etwas an Themenvielfalt. Musikalisch bereits meisterlich ließe sich am Songwriting noch etwas feilen.
Warm Blanket