Review

Ras G & the Afrikan Space Program

Back On the Planet

Brainfeeder • 2013

Die innovative Beat-Schmiede Brainfeeder hat neben Flying Lotus und Thundercat zwar noch einige Tausendsassa mehr – der Output von Ras G (mit bürgerlichem Namen Gregory Shorter, Jr.) dürfte allerdings wohl das Abgefahrenste sein, was das Label aus Los Angeles bisher veröffentlicht hat. Ganz dem Titel widersprechend klingt das neue Album nämlich erst einmal gar nicht von dieser Welt: verhallte Funksprüche, hypernervöses Fiepen und hektischer Free-Jazz-Wahnsinn – Sun Ra lässt schön grüßen. Es dauert dann bis zum fünften Track, bis Ras G einigermaßen geerdet ist und sich auf seine alte Stärke besinnt: die frei flottierenden Space-Program-Arrangements mit bouncenden HipHop-Beats – genau – auf die Erde zurück zu holen. Daneben und dazwischen hört man immer wieder (vor allem jamaikanische) Sprach-Samples, wie das auf früheren Veröffentlichungen schon nahezu penetrant nervige »Oh Raaaas«, und die aus der Sound-Clash/-System-Kultur bekannten Sirenen, Alarmklingeln und allerlei andere Störgeräusche. Dazu gibt es wabernde Subbässe, flirrende Synthieflächen, afrikanische Trommeln, hier und da tatsächlich verhuschte Melodien, atmosphärische Collagen aus Mikrosamples und gefährlich torkelnde Rhythmen. Somit kann »Back On The Planet« als nächster Höhepunkt angesehen werden, Jazz mit den Mitteln des HipHop zu produzieren. Yo, space is the place again!