Acid-Basslines, Shaker-Wettrennen und Knarze-Synths: trotzdem ist das hier DJ Rashad von seiner Schaumbad-Seite. Hatte er auf seiner vergangen EP noch komplett alle Sicherungen rausgehauen, legt er mit »Double Cup« ein (nach den eigenen Maßstäben) entspanntes erstes Album für Hyperdub vor. Und das ist auch gut so. So kann man den Chicago-House genießen, den Rashad auch drauf hat, die vielschichtigen Produktionen erkennen, in denen immer wieder einzelne Elemente in den Vordergrund drängen. Kann die Vocals-Chops genießen und auch mal den Takt mitklopfen, ohne dass man dazu ein durchgeknallter N64-Daddler sein müsste. Dieser melodiöse Ansatz bekommt dem Album gut und führt vor allem dazu, dass man es bis zum Ende durchhören kann, ohne danach wie ein Fisch am Land zu zappeln. Das war auf den vorigen EPs anders! Downbeat ist das natürlich lange nicht. Das ist immer noch Footwork: Einige Songs schießen selbstverständlich auf 160 BPM den Jockel ab, Drum-Gerüste verhaspeln sich, die Hi-Hat verpasst in Lichtgeschwindigkeit den Takt weil sie dem Bass hinterher hechelt. Die Balance stimmt hier einfach. Rashad vereint Jungle, UK-Bass-Musik, House, Acid und R&B-Samples unter dem Footwork-Schirm und wird mit »Double Cup« weiter dazu beitragen, dass DJs diesen Schirm auch über Europa ausbreiten werden.
Double Cup