Review Pop

Au Revoir Simone

Night Light

Moshi Moshi • 2010

Von welcher Simone verabschieden sich die drei Freundinnen aus Brooklyn eigentlich mit einem Au Revoir? Simone de Beauvoir ist es nicht. Einer feministischen Persönlichkeit Tschüss zu sagen wäre auch von anderer Symbolkraft und die will die Band mit eigenem feministischem Background nicht erzeugen. Die Auflösung: Der Name ist eine Referenz an eine Filmszene aus Tim Burtons »Pee-Wee’s Big Adventure«. Großes Abenteuer – danach klingt auch das neue Album von Au Revoir Simone, das einen Remix ihrer im letzten Jahr erschienen, dritten Platte »Still Night, Still Light« darstellt. Spannendes Abenteuer. Erika, Annie und Heather haben ihre Kompositionen in fähige Hände gegeben – wie sind bloß all diese Verbindungen zu Stande gekommen? Jedenfalls reichen sie bis nach Glasgow oder Schweden, wo sich beispielsweise Jens Lekman »Shadows« angenommen und eine tänzelnde, Pirouetten drehende Nummer geschaffen hat. Das Träumerische, der Band oft als eigentümlich zugeschrieben, verstreut sich in den verschiedensten Variationen – Tracks wie »Organized Scenery« überarbeitet von Bass Clef aus London eröffnen ganz neue Einsatzmöglichkeiten: Ab in den Club! Die Nacht ist jung – und plötzlich hell.