Review Hip-Hop

Jimi Handtrickz

12 Bits

Matsumoto • 2010

Auf »12 Bits« vermisse ich ein wenig den roten Faden, der das Vorgängeralbum »Boss Matsumoto’s Trip…« des Berliner Turntablisten Jimi Handtrickz zu einem wahren Hörgenuss machte. Dieser konsistente Sound des Debüts weicht einem breiteren Spektrum, das neben den crispy Boombap-Beats straight outta Emu-SP-1200 auch noch die breite Palette bunter Partybreaks auffährt (»Boka Boka Boka Boka«, »Big Gangster«, »Sommerzeit«), auf denen Handtrickz ein paar befreundeten MCs ein Forum für ihre Atzenraps bietet. Meines ist es nicht, das ist aber nicht weiter schlimm, weil er gleich danach wieder mit versöhnlichen Breaks die Hand reicht, die den melodischen Soul- und Jazzsamples eine druckvolle Grundlage bieten (»Bobby Hoe Mac«, »NYC Trains«, »I Got A Feeling«). Wirklich überzeugend wird es bei »Click Clack«, das Teddy Pendergrass’ allseits bekanntes »You Can’t Hide From Yourself« auf Herz und Nieren samplet und zu einer grandiosen Collage eigener Vorbilder wie James Brown, Q-Tip und DJ Premier umgestaltet. Wen das immer noch nicht überzeugt, dem sei die mal wieder gelungene Verpackung ans Herz gelegt: Die CD wird nämlich in einer 5 ¼ Zoll Floppy-Disk ausgeliefert, wie früher, auf dem C64, you know?