Review

FS Blumm

Up Up & Astray

Pingipung • 2013

Reissue des Jahres 2023

Der Titel kam mir irgendwie bekannt vor. Kurz die digitale Schnorchelbrille übergezogen, und nach dem Auftauchen erstmal tief Luft geholt. In leicht abgeänderter Form vernehmen wir hier nämlich den Schlachtruf Clarke Kent’s, wenn er sich aufmacht unser aller Tag zu retten. In der Blumm’schen Anlehnung klingt es aber so ernüchtert wie ein Seufzer Lex Luthor’s beim Anblick seines grössten Widersachers: »Auf auf und davon abgekommen«. Also Superman auf Abwegen, oder doch eher ein Mann auf dem Weg zum Super? Wohl ein wenig von beidem. Als gefragter Multiinstrumentalist hat er in den letzten 6 Jahren dem Quasi Dub Development oder auch Nils Frahm tatkräftig zur Seite gestanden. Bei allem Übereifer ließ er seine eigenen Produktionen außer Acht, und kehrt mit dem vorliegenden Album nun dorthin zurück. Ob er schon angekommen ist, wird hier allerdings nicht verraten. Jedenfalls bekommt man den Eindruck, dass er noch irgendwo etwas vergessen hat, oder sich zumindest bewusst ein wenig Zeit nimmt. Die sollte man für diese Scheibe auf jeden Fall haben. Denn erstens lohnt es sich, und zweitens braucht man diese auch zum loslassen und reindenken. So war das übrigens vorhin auch wörtlich gemeint. Ob nun zum Wochenmarkt, oder einfach um’s Eck, musikalisch hat es etwas von einem Spaziergang. Und zum Gelingen eines erfolgreichen Streifzugs weg von den grossen Fragen und hinein in die triviale Welt der Nichtigkeiten ist Unverzügliches einfach unverzeihlich.

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