Bei erstem Hören glaubt man, das neue Werk von Caged Animals sei etwas aus Zeit und Raum gefallen. Weit davon entfernt »retro« zu klingen, erinnert »In The Land Of Giants« an die End-Neunziger, als vor allem britische Bands wie Beta Band oder auch Blur versuchten, klassisches Pop-Songwriting mit elektronischen Hilfsmitteln zu verquicken. Zu gleichen Teilen klingen die neuen Songs von Mastermind Vincent Caccione aber auch nach den ebenfalls aus Brooklyn, New York City stammenden Vampire Weekend. Emotionale Lyrics (die an etwas übertrieben verkitschten Stellen gar an Coldplay gemahnen), Indie-Gitarrenriffs und souveräne Hooks werden mit dem konsequenten Einsatz von Drum Machines und quietschigen Synths verbunden. Das kommt anfangs sehr frisch rüber, v.a. »Cindy + Me« macht mächtig Spaß. Doch auf Länge eines Albums gewalzt, werden die Power-Pop-Anteile immer weniger, während die schwelgerischen Stücke etwas beliebig bis behäbig wirken – obwohl das elegische Titelstück zum Ende des Albums noch einmal ein Highlight markiert. Auch textlich kann das Album nicht durchgehend überzeugen, zu klischeehaft und banal kommen diese manchmal rüber. Somit kann die anfängliche Euphorie zwar nicht ganz eingelöst werden, einige schöne Stücke Electro-Pop bleiben dann aber doch im Gedächtnis.
In The Land Of Giants