»Vermont« haben sich Marcus Worgull und Danilo Plessow einfach mal gegönnt. Das ist ihr Urlaub zwischen einer Reihe analoger Synthesizer. So klingt Pause. Kein Dancefloor, kein Flugzeug, keine Hektik – man muss aufpassen, dass man nicht für Jever Werbung macht, wenn man über dieses Album schreibt. Auch fällt es schwer nicht mit Räucherstäbchen, Körper-Ölen, Saunabesuchen und weichen Teppichen zu kommen, wenn man erst Mal zu Vermont ins La-La-Land abgedriftet, der Kopf nach hinten fällt, der Mund aufgeht und die Gedanken machen, was sie wollen. Das Album ist die pure Wohltat, aber man will sie nicht mit Klischees beschreiben. Genauso wenig, wie man diese Musik mit einem Genre beschreiben kann: Krautrock ist das nicht und für Ambient sind die Soundflächen auch nicht, ja, flächig genug. Es gluckert einfach, tröpfelt und klimpert, Loop für Loop entfaltet sich, während im Hintergrund einzelne Synthie-Faden ihre Bahnen ziehen, bevor sie verpuffen und einem kleinen Rascheln Platz machen. Wann hat ein Journalist das letzte Mal ein Album einfach mit »schön« bewertet? Hier wäre das angebracht. Bei all der Idylle ist das Album dabei zu melancholisch um in seiner Schönheit plump zu sein, zu raumfüllend, um in seiner spielerischen Leichtigkeit auschließlich am Rande wahrgenommen zu werden. Um das alles mal runterzubrechen: So bereichernd sind klobige Maschinen für den Alltag sonst nur, wenn man den Sprung von der Handspülerei zu einer Spülmaschine geschafft hat.
Vermont
II
Kompakt