Beim Hören von Leon Vynehalls »Music For The Uninvited« könnte man glatt vergessen, dass es sich erst um das Langspieldebüt des britischen Produzenten handelt. So reif, selbstbewusst und, ja, originell können also auch junge House-Musiker heute noch klingen. Anders als sein eher geradlinig krachender Einstand für das Label AUS Music aus dem vergangenen Jahr etwa zeigen die Tracks diesmal eine ausgelassen-aufgekratzte, zugleich kontrollierte Verspieltheit, die in jedem Takt signalisieren zu wollen scheint, wie viel in dem Genre noch immer möglich ist. Man braucht (und sollte) sich eben nicht auf nostalgische Routinen zu verlassen, um ein überzeugendes Statement abzuliefern. Schon der Einstieg »Inside The Deku Tree« lässt trockene Staccato-Streicher in unorthodoxer Absicht auf tänzelnde Synthesizertöne in fast alberner Easy-Listening-Manier treffen. Doch selbst das gelingt ihm so stimmig, dass man in dem Ergebnis weit mehr als eine weitere Variation des Intro-Prinzips entdecken kann. Bei Leon Vynehall hat man stets den Eindruck, da öffne einer immer neue Räume, in der Regel voll treibender Bewegung und hineingestreuter Melodien, die man getrost mitsingen kann, ohne sich peinlich fühlen zu müssen.
Music For The Uninvited