Was Thomas Fec – Frontmann der Experimentalrocker Black Moth Super Rainbow – auf Solopfaden als Tobacco in seine Synthies hämmert, durch Bandmaschinen spult, in Gitarrensaiten zimmert und durch den Vocoder plärrt, ist nichts für zarte Gemüter. Der durchgeknallte Amerikaner bündelt seine analogen Soundspuren zu brachialen Konstrukten, die den Hörer gerne vor akustische Herausforderungen stellen. Seine Tracks gehen zwar nicht vollkommen an gängigen Hörgewohnheiten vorbei. Doch statt bekömmlicher Refrains und Bridges fährt Tobacco lieber Distortion-Elemente zwischen die, hm… Strophen?! Das ist hart zu konsumieren, zumal als schnellen Snack. Sich schmecken lassen, kann man das aber schon – nur dass man eben kein übliches, lange bewährtes Fertiggericht aus der Dose, sondern eigenwillige, exotische Kost zu erwarten hat. Dabei gilt: Nicht gleich abschrecken lassen! Wer sich durch die erste Handvoll Tracks gehört hat, wird überrascht sein, welch konventionellen Mustern die nachfolgenden gehorchen. Naja, zumindest einigermaßen. Vermutlich muss ein ungeübter Hörer erst zu »Lipstick Distroyer« durchstoßen, um Gefallen an »Ultima II Massage« zu finden. Das Album fordert einen mehr als die noch bei Anticon erschienen Vorgänger. Diese strapazierten einen durch ihre schneidend-grellen Synthies. Heute ist es eher der Moment, wenn sich der auf Downbeat geparkte Electronica-Fuhrpark brachial zwischen Stonerrock und Schraubertechno platziert. Tobacco ist der Garage-Rocker unter den Beat-Tüftlern. Die Beat-Experimente von Ras G wirken neben »Ultima II Massacre« fast schon aufgeräumt.
Ultima II Massage