Es ist eine Kunst, komplexe Musikstücke auf einfache und eingängige Weise zu präsentieren. Dem Londoner Produzenten Throwing Snow gelingt dies auf seinem bei Houndstooth veröffentlichtem, ersten Soloalbum »Mosaic«. Während seine Sample-basierte Musik beim ersten Durchlauf durchaus Erinnerungen an Bonobo zu seinen Zeiten von »Days to Come« wachruft, offenbaren sich bei genauerer Observation weitere Inspirationen aus den urbanen englischen Musikformen. »All The Lights« zitiert offensichtliche Einflüsse aus Drum’n’Bass, auf »As You Fall« zeigen sich verstrickte Breakbeats und gezielte Vocal Pitchings. War diese Experimentierfreude auf Throwing Snows bisherigen EPs teilweise noch prägnanter ausgeprägt, so verbindet er diese auf »Mosaic« auf harmonische Weise zu einer in sich geschlossenen Albumstruktur. Von der Eröffnung mit Streicherarrangements und einer kratzigen Bassfläche auf »Avarice« hin zum polyrhythmischen Abschluss »Saltare (Parts 1 & 2)« mit einem Housebeat, einer schneller getakteten Bassline und melodischen Klängen wird dabei eine stringente Spannungskurve aufgebaut. Zahlreiche kleine Elemente wie die Snare auf »Pathfinder«, die aus den Field Recordings eines Tischtennisballs generiert wurde, Vocal-Features unter anderem von Py und Adda Kaleh sowie eine detailverliebte Produktionsweise können diese Faszination auch bei wiederholtem Durchhören aufrechterhalten.
Mosaic