Die erste Soloplatte von Reinhard Voigt unter eigenem Namen seit sieben Jahren bietet auf den ersten Blick zwei neue Stücke mit unterschiedlichem Anspruch. »Rachanee« setzt ein singendes Urvölkersample in den Vordergrund eines äußerst eleganten Unterbaus mit einfachem Housegroove, viel Gerassel und einer kurzen, aufs Nötigste reduzierten Bassline. Piepende Signaltöne sorgen für die Portion Rave, während Voigt das hypnotische Stimmsample mit leichtem Einsatz von Delay dezent moduliert. Mehr passiert nicht, das dürfte im Club dennoch ausreichen, berauschte Kids in Ekstase zu führen. Die B-Seite »Tisch für zwei« baut das Tempo aus und legt auch mehr Bass in die Waagschale, auch die Portion Rave kommt nicht zu knapp. Hier allerdings in Form von heulenden Sirenen, die ähnlich wie »Rachanee« unter Einsatz von Delay ausklingen, aber immer wieder neuen Anlauf nehmen. Auf den ersten Blick ist »Tisch für zwei« deutlich progressiver, betrachtet man die Tracks genauer, geht von ihnen durchaus eine vergleichbare Eleganz aus. Die eingesetzten Elemente sind stimmig reduziert, der Groove beschränkt sich auf das Wesentliche, beide zögern aber auch, aus ihrer vorgegebenen Form auszubrechen, zu überraschen.
Rachanee