Früher war einiges tatsächlich besser. Die Lage im Kongo nach dem Ende der belgischen Kolonialherrschaft 1960 zum Beispiel. Wie die Stimmung im Land noch während der siebziger Jahre war, kann man dem modernisierten »Kongo Sound« von Verckys et L’Orchestre Vévé ziemlich deutlich anhören: Verckys‘ Mischung gibt sich einerseits gelöst, heiter und frei – das wären die klassischen Zutaten Merengue, Rumba und Soukous –, andererseits energisch und kantig – hier hat sich Verckys vom Funk James Browns inspirieren lassen. In den Aufnahmen des Musikers und Labelmachers, dem der Kongo zudem die erste Schallplattenfabrik und das seinerzeit modernste Tonstudio des Landes verdankte, werden die diversen Einflüsse mit immer wieder wechselnden Anteilen vermischt. Da gibt es ziemlich trockenen Afro Funk, verspielten Afro Pop, flirrend-fließende Psychedelic Rumba und sogar einen Blues, der allerdings reichlich rockig-psychedelisch daherkommt. Selbstverständlich hat Vercky auch traditionellen Afrobeat im Angebot, mit fanfarenartigen Bläsern, minimalistischen Polyrhythmen und pumpendem Funk-Bass. Eine sehr gesunde Mischung, dank dem Einsatz von Analog Africa zum ersten Mal außerhalb des afrikanischen Kontinents zugänglich.
Various Artists
Congo Funk! Sound Madness From The Shores Of The Mighty Congo River (Kinshasa/Brazzaville 1969-1982)
Analog Africa