Ähnlich produktiv wie ihr Label-Chef John Dwyer mit seinen Thee Oh Sees ist auch das Septett aus Melbourne und veröffentlicht jetzt bereits das fünfte Album in weniger als vier Jahren. Sound-technisch geht das ebenfalls in Richtung Dwyers psychedelischen Garagen-Rocks, auch wenn King Gizzard einerseits schablonenhafter, aber andererseits sehr viel selbstironischer klingen. Allein der Bandname ist wunderbar beknackt, doch zudem beweisen die Songs »I’m In Your Mind«, »I’m Not In Your Mind« und »I’m In Your Mind Fuzz«, die ineinander übergehen und zusammen mit »Cellophane« eine Art Eröffnungssuite darstellen, einen recht eigenen Humor. Mit treibenden Grooves von gleich zwei Schlagzeugern, jaulenden Wahwah-Gitarren, verzerrten Vocals und einigen Blues-Harp-Einlagen wird zwar die Psychedelic-Ära der 60er-Jahre beschworen, doch anders als etwa bei Hookworms, Ty Segall oder Sic Alps wird hier jedes Stilelement eher als Gimmick eingesetzt: Viele Riffs und Gitarren-Licks klingen leider etwas uninspiriert und ausgelutscht. Erst in der zweiten Albumhälfte, in der auch mal sanftere Töne angeschlagen werden und Krautrock-Referenzen ertönen, klingen King Gizzard eigenständiger. So zeichnet sich »I’m In Your Mind Fuzz« zwar nicht eben durch seine Innovationskraft aus, macht aufgrund der unbändigen Spielfreude und dem verschmitzten Augenzwinkern trotzdem jede Menge Spaß – vor allem live.
I'm In Your Mind Fuzz