Von Dan Abrams alias Shuttle358 hatte man eine Weile nicht mehr gehört, sein letztes Album (als Fenton) erschien vor zehn Jahren. Was unter anderem damit zu tun haben könnte, dass Abrams hauptberuflich als Visual Effects Supervisor für Regisseure wie David Fincher oder Sam Raimi arbeitet. Den reduzierten Glitch-Ambient-Stil seines Projekts Shuttle358 hat er in der Zwischenzeit erweitert, »Can You Prove I Was Born« bietet reichlich verwaschene analoge Klänge, die manchmal eine leicht düstere Dramatik erreichen, in erster Linie aber ein Gefühl von nostalgischer Wärme vermitteln. Die Stücke sind im Aufbau und vom verwendeten, sprich: geloopten, Material her durchaus 12k-typisch, geben sich jedoch auf eigenwillig-diffuse Weise entrückt. Was in recht unterschiedlicher Weise zum Ausdruck kommt. Mal klingt es ein bisschen wie Hauntology mit vermindertem Spuk-Faktor (»Bent and Swallowed and Opened Again«), mal kann man dezente Anklänge an Boards of Canada hören (»Meteor Heart«). Abrams Musik durchzieht zudem oft eine gewisse unterschwellige Unruhe, an der sich die Ambient-Oberflächen immer wieder reiben. Dabei entsteht so etwas wie eine verstaubte Schönheit, vertraut und fremd zugleich.
Shuttle358
Optimal.lp
Keplar