Kaum erklingt in »Follow The Sun« ihre Stimme, könnte man meinen, ein verschollenes Jazzalbum aus der Feder von Sade zu hören. Das Timbre und die Phrasierungen sind verblüffend ähnlich, und dieser Eindruck wird von Song zu Song genährt. Anstelle allzu aufdringlicher Pop Plattitüden, ist dieses Album aber von einer eindringlichen Jazz-Attitüde geprägt. Und was für einer! Bequem, doch nie träge. Elegant und doch in keinem Moment prätentiös. Ein Blick auf das Line Up verrät denn auch zugleich, wie zumindest der Instrumentalpart dieses Albums es so merklich unbeschwert auf die gewichtige Klangfülle geschafft hat. Niemand geringeres als Timo Lassy und seine Band zeichnen sich nämlich hierfür verantwortlich. Was nun die ausserordentliche Qualität von Madame Yuille auf diesem ihrem Debüt angeht, so kommt diese nicht von irgendwo her. Denn Sie ist bereits seit den 1980er Jahren als Feature- und Backgroundsängerin für solch illustre Persönlichkeiten wie Paolo Conte oder Donna Summer tätig geworden. Und diese Erfahrung lässt Sie in Sachen Abgeklärtheit und Raffinesse aus den Vollen schöpfen. So ist es ganz egal ob Sie mit Nummern aus ihrer eigenen Feder, oder mit Covern von Marvin Gaye oder Donny Hathaway aufwartet. Tonangebend ist immer eine bestechende Natürlichkeit und die direkte Wärme eines Liveauftritts in kleiner Runde. Dadurch erhalten selbst die Fremdkompositionen die Authentizität des Selbsterlebten, und reihen sich nahtlos in ihre autobiografischen Geschichten um Liebe, Leid und Leben ein.
Welcome To My World Part 1