Soul ist eine Herzensangelegenheit. Wie bei kaum einem anderen Genre profilieren sich in ihm vor allen Dingen die Puristen. Und so kommt es selten vor, dass man sich auf einer Soulplatte an anderen Genres vergreift. Nicht so bei The Gene Dudley Group Nach seinem fast in Eigenregie eingespielten Erstlingswerk von 2013, hat sich Gene Dudley für den Nachfolger Kollaborateure aus sehr unterschiedlichen Richtungen einberufen. Diese heben so subtil ihre Künste unter, dass einem das Herz aufgeht. Beim Einstand mit dem Sänger E (von Myron & E) läuft noch alles in geregelten Bahnen ab. Ein Quäntchen Melancholie in der Melodie, die wahre Freude aufkommen lässt, und die der Soul Musik diese universelle Verständlichkeit verleiht. »The Arm Wrestling Challenge« trifft denselben Nerv, aktiviert aber unter zu Hilfenahme einer Prise Uptempo Funk die Schweißdrüsen so richtig. Und ab da ist das ganze so gesalzen, dass man den Chefkoch nur noch zur Beurkundung seiner Künste zu sich rufen will. Dynamite In The Still Of The Night pressiert, wie das der Dancefloor Jazz eines Coke Escovedo vermochte. Diese Breaks im Interlude, die einen die Sektion des Plattenladens in Frage stellen lassen, aus der man diese Scheibe an die Decks geholt hat. Nach demselben Rezept wird die Coverversion von Todd Terjes »Inspector Norse« entquantisiert und mutiert vom Robot zum Human Dance. »Tiger Jaw« lässt einen dann klar verkennen, dass diese scheinbare Compilation falsch einsortiert wurde. Gesampelte Harfe und verhallte Synths á la Quantic gefällig? Da habt ihr sie. »Do The Cookie Dough Now« verrät, was die wenigsten wissen. Soul und Latin bedienen sich der selben Akzentuierung und Phrasierungen was die Blecharrangements angeht, und gehen Hand in Hand miteinander. Des Weiteren finden sich gar noch Sägebässe und Vocoder Punchlines, die in diesem Stil wohl Premiere feiern, und unerhört gut miteinander funktionieren.
Zambidoose