Es beginnt mit der Suche nach dem key track. Wenn Tobias Kirmayer den gefunden hat, hat er er die Basis für eine neue Ausgabe von »Praise Poems«. Drei dieser journeys »into deep, soulful Jazz & Funk« hat der Chef des bayerischen Labels Tramp Records in weniger als einem Jahr kompiliert. Jede davon voller Perlen aus den 1960er und 1970er Jahren: Songs von ultrararen Pressungen, die noch auf keiner anderen Compilation zu finden waren. Ausgangspunkt für »Praise Poems Vol.3« das Stück »Be Real«, aufgenommen von der Jazz-Rock-Band Feather aus Milwaukee im Jahre 1976. Wirklich beeindruckend sind jedoch andere Songs: das Booker-T-inspirierte Hammond-Instrumental »Chalito« von Three J’s oder »Mt. Vernon Ave« von Geoff Tyus. Der behauptete in späteren Lebensjahren allen Ernstes, der dritte Keyboarder der elektrischen Miles-Davis-Band Anfang der 1970er Jahre neben Herbie Hancock und Chick Corea gewesen zu sein – leider ohne jemals Beweise dafür vorgelegt zu haben. Zugetraut hätte man es Tyus, sein warmer Spät-70er-Funk mit herrlichen Rhodes-Sounds ist eine grandiose Entdeckung. Inspirierter Vocal-Jazz kommt von Jennie Misty mit ihrer schrägen Calypso-Variante des Nat-King-Cole-Standards »Nature Boy«. Dagegen ist Nina Bundys Version von »Bye Bye Blackbird« vergleichsweise konventionell. Die bisher beste Kompilation der »Praise Poems«-Reihe.
Praise Poems Volume 3