Afrikanische Musik ist sowieso die beste. Und an ihren ausgefransten Rändern geschieht derzeit reichlich Spannendes fernab bekannter Kategorien. Das gilt auch für die Klänge, die das Trio von Maurice Louca, Sam Shalabi und Alan Bishop – ein Ägypter, ein Ägyptokanadier und ein US-Amerikaner – unter dem Namen Dwarfs of East Agouza hervorbringt. Benannt haben sie sich nach dem Stadtteil Agouza in Kairo, in dem die drei Musiker gemeinsam in einer Wohnung lebten, wo sie irgendwann beschlossen, zusammen Musik zu machen. Louca, als Keyboarder unter anderem mit dem stilistisch ähnlich offenen Projekt Alif aktiv, steuert flirrende, mitunter arabische Melodik aufgreifende elektronische Strukturen und nordafrikanische Rhythmen bei, Shalabi changiert an der Gitarre zwischen westafrikanischen, psychedelischen und Free Jazz-Anleihen, und Bishop, der als Bassist der Sun City Girls und Mitgründer des Labels Sublime Frequencies ebenfalls diverse musikalische Einflüsse verarbeitet hat, gibt sich an seinem Instrument so stoisch wie treibend zugleich. Ob man das Ergebnis dieser doch recht heterogenen Bemühungen nun afrikanische Psychedelik nennt, arabischen Krautrock oder sonstige culture bender-Label bemüht, die Musik auf »Bes« verweigert sich zuverlässig jedem vereinheitlichenden Zugriff. Stattdessen schickt sie sich an, einem auf unerschrocken-freundliche Weise die Ohren durchzuspülen. Hier und da mag ein wenig Wüstensand darunter sein. Der sorgt dann für die nötige Körnigkeit der Improvisationen.
The Dwarfs Of East Agouza
The Green Fdogs Of Dahshur
Akuphone