Adam Green hat einen Film gemacht; und zwar eine Low-Budget-Adaption von »Aladdin« mit mächtig viel Pappmaschee und eben diesem Soundtrack. Ohne die typischen Dialogsequenzen zwischen den Liedern könnte die Song-Sammlung aber auch als reguläres Album durchgehen. Denn Adam Green bleibt seinem Konzept absolut treu: kurze, knackige Songs mit einfachen, ausdrucksstarken Melodien, Texten zwischen Dada und Mittelstufenhumor sowie seinem sonoren Bariton. So singt er schon nach 30 Sekunden mal wieder von seinem »dick«, es folgen Anspielungen auf so ziemlich jede Droge, sinnentleerte Sprachspiele (»A nose cannot smell an eyeball, eyes can’t feel a nose«), aber auch beinahe tiefgründige Einsichten. Musikalisch ist das noch variantenreicher als auf seinen letzten Alben. Dadurch wird »Aladdin« aber auch etwas beliebig, bruchstückhaft und setzt sich eben nicht zu einem schlüssigen Ganzen zusammen. Durch Greens Lausbuben-Charme und dem breit gefächerten Können seiner musikalischen Unterstützer, die wie Rodrigo Amarante hauptsächlich aus dem Devendra-Banhart-Umfeld stammen (der wiederum neben u.a. Macaulay Culkin und Zoë Kravitz im Film mitwirkt), wird das Werk letztlich aber so abwechslungsreich wie kurzweilig. Obwohl »Friends Of Mine« mit seinen Scott-Walker-Streichern Greens Geniestreich bleibt, ist »Aladdin« eines seiner stärkeren Alben und macht nicht nur Lust auf den sicherlich herrlich spleenigen Film.
Aladdin