»Tick As Thief« ist noch zugänglicher, eingängiger und massenkompatibler als seine beiden Vorgänger. Alles daran klingt größer: vom Budget für das Studio und die Produktion bis hin zu den Hooks und Melodiebögen. Passend dazu holten sich The Temper Trap Hilfe von den Songwritern Justin Parker und Ben Allen. Dass diese beiden bereits mit Acts wie Bat For Lashes oder Animal Collective kollaborierten, hört man dem neuen Material aber nicht an. Eher klingt das Ergebnis nach Radio-freundlichem Stadionrock der Marke U2 oder Coldplay. Nicht zuletzt die sämtliche Vokale abdeckenden Mitgröhl-Chöre in den Refrains macht »Thick As Thieves« zum passenden Album für die Festivalsaison. Rockige Töne werden von den Australiern ebenso angeschlagen wie an das mittlerweile fast obligatorische elektronische Zierwerk gedacht, doch bei aller Abwechslung eint das gewollt Hymnenhafte alle elf Songs. Da fällt es schon sehr schwer, Zeilen wie »So good to be alive« (wie von der Band intendiert) ironisch zu verstehen. Zudem übertreibt es Dougy Mandagi das ein oder andere Mal mit seinem Falsett, so dass The Temper Trap vom Standing her am ehesten mit One-Summer-Acts wie beispielsweise Oberhofer im Jahr 2012 vergleichbar ist. Leicht konsumierbar, euphorisierend, aber eben auch schnell wieder vergessen.
Thick As Thieves