Vielleicht ist die Theorie der Parallelwelten ja doch wahr. Dass neben dem, was wir als Wirklichkeit und Gegenwart erleben, eine Vielzahl fast identischer Universen existiert (zumindest theoretisch), in denen lediglich ein paar Elemente vertauscht wurden. In einem dieser Paralleluniversen hätte sich seit den 1960er Jahren sehr wenig getan, sodass die psychedelische Musik in fast unveränderter Form weiterbestünde. Jedenfalls scheint der japanische Gitarrist Makoto Kawabata in solch einer möglichen Welt zu leben. Seine Band Acid Mothers Temple & The Melting Paraiso U.F.O. ist seit 1995 bestrebt, den Geist der synthetisch bewusstseinserweiterten Musik unter anderem mit den Mitteln von Krautrock und Space Rock am Leben zu halten. Und mit den zahlreichen Alben und Bandauftritten dieses personell über die Jahre immer wieder stark abgewandelten Ensembles lässt uns Kawabata freundlicherweise regelmäßig zu Gast in seinem Universum sein. Da tut sich denn auch ein weiter Kosmos auf. »Wake to a New Dawn of Another Astro Era« verkündet diesmal nicht bloß ein neues Sternzeitalter, sondern wartet zudem nach langer bandinterner Kontinuität bei der Rhythmusgruppe mit einer Neubesetzung an Bass und Schlagzeug auf. Die hinzugekommenen jungen Kollegen erweisen sich als wackere Weltraumforscher, wobei es nicht allein technische Fertigkeiten am Instrument gewesen zu sein scheinen, die für die Einstellung maßgeblich waren. Kawabata jedoch ist in Bestform und lässt mit seiner Gitarre die eine oder andere Supernova aufstrahlen. Der Spirit stimmt mithin, das Wassermannzeitalter kann beginnen.
Speed Guru vs. Plastic Crimewave
Psychedelic Showdown
Prophase Music