Schon 12 Alben hat Will Toledo seit 2010 über das Erwachsenwerden geschrieben. Mit seinem letzten »Teens Of Style« landete er beim Label Matador, wo nun auch Nummer 13 »Teens Of Denial« erscheint. Es ist ein überambitionierter Opus geworde; ein Coming-of-Age-Album, das alle kommenden Coming-of-age-Alben überflüssig macht. Die Geschichten, die sich Toledo als Car Seat Headrest rund um die Hauptfigur Joe ausgedacht hat, sind persönlich und doch universal: Schule schwänzen, Drogen nehmen, Feiern gehen und dann im Morgengrauen doch alleine heimlatschen; im College langsam erkennen, wie kompliziert und manchmal beschissen das Leben ist. Ja, mit diesen Themen kennt er sich aus. Auch wie man diese am besten vertont. Mit krachigen Gitarren und großen Refrains zum Beispiel, mit den richtigen Vorbildern von der Verschmitztheit Pavements bis zu den hymnischen Mitsing-Chören, die an Nada Surf erinnern. Dazu trägt Toledo seine Texte mit einer Stimme, die sich scheinbar aus dem gelangweilten, frühen Beck und einem Eddie Vedder im wütenden Keif- statt Gröhl-Modus zusammensetzt. Das passt also alles prima zueinander und auch wenn von Songtiteln wie »(Joe Gets Kicked out of School for Using) Drugs with Friends (But Says This Isn’t a Problem)« oder die auf 70 Minuten ausgedehnte Spielzeit etwas zu viel des Guten sind, ist der Ein-Mann-Band Car Seat Headrest ein großartiges Album gelungen. Nur noch ein Weiteres über seine quarter life crisis muss Will Toledo nun nicht mehr schreiben.
Teens Of Denial