Review

Sinkane

Life & Livin’ It

City Slang • 2017

Über einem schwermütigen Groove und Moll-Akkorden singt Ahmed Gallab alias Sinkane in »Deadweight«, dem ersten Song seines fünften Albums, er fühle er sich von seinem Körper getrennt. Statt aber die Trübsal siegen zu lassen, setzt Sinkane im weiteren Verlauf von »Life & Livin’ It« auf Optimismus. Schon »U’Huh«, der zweite Song verkündet auf einem Funk-Fundament »we’re all gonna be alright«. Funk, Soul, Afrobeat, Reggae und manchmal sogar dezente Country-Akzente fügt der New Yorker mit sudanesischen Wurzeln zu einem weltoffenen, tanzbaren und melodiedrallen Album zusammen, hinter dem hörbar die Erfahrung als musikalischer Leiter der Atomic Bomb! Band steckt. Jene war vor ein paar Jahren angetreten, die Musik der im Januar gestorbenen nigerianischen Legende William Onyeabor auf die Bühne zu bringen. Dessen eigenwilliger Stil zwischen afrikanischer Polyrhythmik und elektronischen Experimenten hat bei Sinkane hörbare Spuren hinterlassen. Allerdings gelingt es ihm, in präzise 4-Minuten-Songs zu legen, was bei William Onyeabor stets einen natürlich durchaus reizvollen Hang zum Ausufern hatte.