Seine Faszination für Computerspiele trägt er selbstbewusst im Namen: Credit 00 das Soloprojekt des Leipziger Produzenten Alexander Dorn, ist als Wortwahl eigentlich schon Tribut ans Zocken genug. Mit »Game Over« setzt er für sein Debütalbum jetzt keinen Endpunkt, sondern benennt vielmehr den Moment, in dem man nach einer (verlorenen?) Runde allenfalls kurz durchatmet, bevor der Start-Knopf erneut betätigt wird. Klar, Game-Sounds hat er eine ganze Reihe in seinen Produktionen verarbeitet, auch wenn »Game Over« in dieser Hinsicht kein Konzeptalbum geworden ist. Vielmehr nutzt Credit 00 eine knappe Stunde, um auf zwölf Tracks verteilt mit seinen Einflüssen zu spielen. Da kommt neben Techno- und HipHop-Verweisen auch Electro Boogie zum Tragen. Eine kleine Rap-Einlage hier und weiblicher Gastgesang da dürfen ebenfalls nicht fehlen. Mit »Dance Dance Revolution« verneigt er sich sogar in Richtung EBM. Der Chef des Uncanny Valley-Sublabels Rat Life zeigt auf »Game Over« unaufdringlich, was er so alles kann. (Er kann es ziemlich gut.) Und Spaß macht sein elektronischer Rundumschlag ohnehin. Kleine Zugabe: Als ausgebildeter Künstler hat er selbstverständlich auch das stilsichere Cover gestaltet.
Game Over