Edward Larry Gordon hat tolle Sachen gemacht. Punkt. Seine Lachtherapie, die er immer noch betreibt, gehört bestimmt auch dazu. Hier soll es aber ausschließlich um seine Musik gehen. Mit Platten wie seinem Debütalbum »Celestial Vibration« oder »Day Of Radiance«, seinem Beitrag zu Brian Enos »Ambient«-Reihe, erschienen unter dem Künstlernamen [Laraaji](https://www.hhv-mag.com/de/glossareintrag/3072/laraaji,) hat Gordon der elektrisch verstärkten Zither ihren Platz in der Musikgeschichte gesichert. Auf »Bring On The Sun« will er jetzt das komplette Spektrum seiner himmelsaffinen Ideen in einer Art großen Sphärenmusik-Rundumschau aufbieten. Da gibt es neben den gewohnten Zither-Wolken sanft geblasene Harmonika-Töne oder nachdenkliche Orgelklänge. Auch seinen warmen, mitunter überdrehten Gesang steuert er gelegentlich bei. Das ist alles von viel Wohlklang getragen und geht grundsätzlich in Ordnung. Das eigentlich Interessante an Laraajis Musik war allerdings der ungewohnte Einsatz seines Hauptinstruments. Das tritt hier in den Hintergrund zugunsten einer gewissen minimalistischen Beliebigkeit. Verspielte freischwingende Improvisationen wie »Larajazzi« oder mehr oder minder schlichte Gitarrensongs (»Change«) eingeschlossen. Spirituell? Sicher. Spannend? Nun ja.
Bring On The Sun