Review Jazz

Various Artists

J-Jazz: Deep Modern Jazz From Japan 1969-1984

BBE Records • 2018

Koichi Matsukaze? Eiji Nakayama? Mitsuaki Katayama? Kiyoshi Sugimoto? Wenn einem diese Namen nichts sagen sollten, muss das nicht zwangsläufig zu peinlichen Situationen bei Partygesprächen oder anderswo führen. Die Herren sind zwar allesamt gestandene japanische Jazzmusiker, doch das heißt nicht, dass sie hierzulande auch nur annähernd so vertraut wären. »J-Jazz: Deep Modern Jazz From Japan 1969-1984«, eine Compilation aus dem Hause BBE hilft jetzt, diesem Missverhältnis entgegenzuwirken. Mit einem Überblick über den Modern Jazz Japans der Jahre 1969 bis 1984. In der Nachkriegszeit erlebte das Land anscheinend einen echten Jazz-Boom, vor allem in den 1970er Jahren entwickelte sich der Jazz dort besonders rasch. Internationale Kontakte gab es selbstverständlich auch, der Pianist Fumio Karashima etwa, hier mit dem verträumt-deepen »Little Island« vertreten, stieß 1978 zur Elvin Jones Jazz Machine hinzu. Auch die übrige Auswahl von »J-Jazz« konzentriert sich auf ruhigere Gangarten der Improvisation, von Spiritual Jazz über Impressionistisches bis hin zu Samba-Anverwandlungen – oder auf Fusion-Klänge, mal ruhig treibend wie in Schlagzeuger George Otsukas »Sea Breeze«, mal voranpreschend wie bei dem Saxofonisten Takao Uematsu und seinem »White Fire«. Zu Unrecht alles praktisch unbekannt. Bisher. Übrigens ist die Vinyl-Ausgabe der CD allemal überlegen, gibt es hier doch drei Stücke mehr, und die sind unverzichtbar. Wie der Rest.