Review

Various Artists

Antipodean Anomalies

Left Ear • 2018

Absurdes Material aus Neuseeland und Australien. Vor allem in der Mischung, hier kommt zusammen was voll zusammengehört und gar nicht. Mit dem linken hört man eben besser bzw. einfach das, was andere nicht zu hören in der Lage sind. Left Ear haben unwahrscheinliches Material aus den 70ern und 80ern zusammgentragen, die man nicht nur am unteresten Ende der Landkarte verorten sollte, sondern an einem Ort, an dem Geographie nicht mehr so richtig eine Rolle spielt. Ich meine: das Ding öffnet mit einem estnischen(?, doch, echt) Schäfer-Song. Einem estnischen Schäfer-Song. Ruraler Folk über Drum-Computer, danach weißte eigentlich schon überhaupt nicht mehr, was abgeht. Es folgt Dub. Es folgt D.I.Y.-Kassetten-Weirdness mit Bassgitarre, Nuscheln und Urwald-Flöte. Als hätte man irgendeinem Cherry Red-Artists in der Hochphase des Labels ein Holzblasinstrument in den Mund gesteckt, während er (der Cherry Red-Künstler) fieberträumte. Und so geht das weiter. Toy Division. Maori-Chants. Bezaubernde Geige über bekloppter Percusssion. Bleeps. Ganz am Ende dann: das erste mal verständliche Vocals – also für solche, die weder des Estnischen (???) mächtig sind noch Maori sprechen. Aber da redet dann halt irgendein Wahnsinniger Aussie von der »edge of galaxy«. Das hier ist all das, was die letzte Isle Of Jura-Compilation beinahe geworden wäre. Dann aber nicht wurde, wegen zu viel austauschbarem Disco-Fuck mit Muskelschwund. Nichts dergleichen auf »Antpidean Anomalies«.