Es ist also soweit: Instagram-Influencer aus der Digging-Szene machen mittlerweile in Synth-Compilations. Das zumindest ist laut Waschzettel die Story von Ilan Pdahtzur, seinen 1223 Abonnentinnen (Stand Ende September 2019) besser als @ilancitylife bekannt. Für das Londoner Label Spacetalk hat er mit »Ilan Pdahtzur presents Night City Life« 13 schwermütige und/oder fickwütige Songs aus den achtziger Jahren zusammengestellt, deren Urheberinnen sich in der Regel mit nicht mehr als einem oder zwei Releases in die untersten Fußnoten der Musikgeschichte geschwindelt haben. »Night City Life« streicht damit Fans von funkigen und melodramatischen Achtziger-Sounds die gesamte Discogs-Wantlist auf die Hälfte zusammen und schmiegt sich darüber noch über das latente Italo-Disco-Revival an, lässt darüber hinaus aber höchstens bei Understatement-Hits wie Alexandras »Fantasia« oder der tollen Psych-Funk-Italo-Nummer »Dinner In The Jungle« von Alessandro Scellino im »Erotic Mix« wirklich aufhorchen. Der Rest ist ein wunderbar schmalziger Haufen von Synthie-Kleinoden, der bei näherer Betrachtung vielleicht gar nicht unbedingt die dreistelligen Beträge wert ist, die der Discogs-Median dafür ausweist. Angebot, Nachfrage, Instagram: Sowas kommt von sowas.
Ilan Pdahtzur presents Night City Life