Review Dance

Various Artists

DJAX-Re-Up Vol.2

Dekmantel • 2019

Die Neunziger sind der Stil der Gegenwart, ob in Mode oder Musik, das ist längst klar. Allzu oft reproduzieren Referenzen an Acid Techno oder Rave jener Zeitspanne aber lediglich das, was es bereits zuhauf gibt. Da kann man sich doch gleich den Originalen zuwenden. Davon gibt es schließlich genug – allein der Katalog von Djax-Up-Beats, dem einflussreichen Label, das Miss Djax alias Saskia Slegers 1989 gründete, umfasst nahezu 300 Nummern. Bei Dekmantel hat man sich die Mühe gemacht die Archive zu durchwühlen. Im März erschien bereits »Djax-Re-Up Vol.1« nun folgen mit »Djax-Re-Up Vol.2« acht weitere Tracks. Das Ausgraben hat sich gelohnt: Die Compilation zeigt die Vielfalt des Labels, jenseits des Acid Technos für den Miss Djax selbst so bekannt ist. Mit »Bewitched« von Terrace hat die Platte einen grandiosen Opener; eine Stimme wie von Miss Kittin haucht über den wavigen Housetune. Bei »Real Space« von Glenn Underground sieht man die analogen Geräte nahezu vor sich, so rauschig ist der Track. Seiner groovenden Qualität tut das keinen Abbruch. »Temptation« im Color Mix von Felix Da Housecat ist die housigste Nummer, deep und angenehm. Dann nimmt die Compilation an Geschwindigkeit auf: »Theme From The Underground« von China White blubbert sauer vor sich hin, »The Mind Strike« von The Operator wäre in jedem Set von Helena Hauff oder DJ Stingray wunderbar aufgehoben – was stellvertretend für alle Tracks zeigt, dass sie noch immer zeitgemäß sind. Oder andersherum, sich der Geschmack des breiten Raverpublikums nicht groß weiterentwickelt hat. Macht ja auch Spaß, wie »Djax-Re-Up Volume 2« eindrücklich zeigt. i-Tüpfelchen auf der Neunziger-Party ist schließlich »Don’t Stop The Beat« von DJ Skull. Man wünscht sich: Don’t stop the Djax-Re-Ups!