Review

Kiefer

Superbloom + Bridges EP

Stones Throw • 2019

Nach der EP »Bridges«, die vergangenen April erschien, legt Pianist und Producer Kiefer mit »Superbloom« nach. Innerhalb der sieben Stücken stützt er sich ein weiteres Mal auf einen Sound, der sowohl seine Hip-Hop- als auch Jazz-Einflüsse zeigt. Das Klavier erledigt dabei die meiste Arbeit. Anders als die tiefen Basslines und präzisen Drums, die sich meistens dem Loop-Diktat des Viervierteltaktes unterwerfen, bricht das Tasteninstrument immer wieder aus diesem Muster aus. Bereits auf den Eröffnungsstücken »Golden« und »Frozen« bewegt sich das Piano frei über den Beat, opfert den Groove allerdings nicht für verkopfte Improvisationen. Kiefer spielt sein Lieblingsinstrument virtuos, möchte aber auch mit anderen Elementen überzeugen. Synthie-Flächen (»Frozen«), G-Funk-Melodien (»Golden«), Percussions und Flöten (»Good Looking«) – Kiefer bedient sich einer enormen musikalischen Bandbreite, streut diese aber nur beiläufig ein. Auf »And Encourage Others« rücken die Drums so weit in den Hintergrund, dass selbst das eingewebte Vogelgezwitscher lauter klingt. Die einzelnen Stücke stehen für sich, scheinen aber dennoch mit fließenden Übergängen verbunden zu sein. Dies unterstreicht die Kohärenz von »Superbloom«. Mit seinen Hörern kommuniziert Kiefer über die Liedtitel. Auf „Be Encouraged« folgt „And Encourage Others«. Nicht nur deshalb wird im Laufe der 23 Minuten niemand die Vocals vermissen.