Gerade erst konnte Kris Baha mit zwei Alben gleichzeitig begeistern. Doch statt zu stagnieren, wir hier ein »Weiter so!« propagiert. Während er mit Dreems, einem anderen Australier, als Die Orangen letztes Jahr die Krautheads glücklich machte, war sein Solodebüt »Palais« eher etwas für Synth-Pop-Verrückte. Die Anleihen von Depeche Mode, früher EBM-Szene und Cold Wave-Klassikern finden sich auch auf Barley Alive‹ wieder. Doch Kris Baha lässt nun auch andere an die Kohlen ran. Wie Timothy J. Fairplay, den man von Emotional Response oder Body Works kennt und dem Ausgangsmaterial einen gewissen Swing einflüstert. Das klingt beinahe nach Elektro und wird gleichzeitig durch die leicht modifizierten Vocals konterkariert. Der Track wirkt wunderlich, unrund – und deswegen beachtlich. Bei Job Sifre bleibt hingegen kaum etwas übrig – außer einem Gefühl. Job Sifre beweist, dass ein Edit dafür da ist, die möglichst beste Version eines Stücks zu konservieren, wohingegen der Remix ganz klar sagt: Ich bin als Entität ernst zu nehmen. Sein Remix schafft das vortrefflich. Eine ganz andere, krudere, wildere, punkigere Note tritt zu Tage, die, obschon hart, auch eine unfassbare Freude an den Tag legt. Ein wenig Sonne tut dem ganzen Cold-Wave tatsächlich gut. Da kann der Schotte Das Ding leider gar nicht mithalten. Das Original wird hier zum ambivalenten Wave-Track, der sich durch Flüchtigkeit auszeichnet.
Barley Alive Remixes