Neues aus der Kategorie »Klingt wie ausgedacht«: Bei Satoshi & Makoto handelt es sich angeblich um ein Paar eineiiger Zwillinge aus der japanischen Stadt Kawasaki, von denen nur ein sehr grobkörniges Bild existiert und die seit den neunziger Jahren auf dem Synthesizer CZ-5000 von Casio Musik machen. Releases unter dem Namen Satori und WheelRock sowie ein paar verstreute Bandcamp-Veröffentlichungen und ein YouTube-Kanal lassen sich von den beiden finden, in die allgemeine Aufmerksamkeit wurden sie zuletzt aber durch das von Young Marco betriebene Label Safe Trip gehoben. Dort erschien im Jahr 2017 »CZ-5000 Sounds & Sequences«, dem nun eine zweite Sammlung mit wabernden Vignetten folgt. Die Musik zumindest passt zur mysteriösen Story um die beiden Musiker: Die gleichermaßen naiv wie komplex gebauten zehn Stücke tragen hier die zappelige Aufbruchstimmung von Techno-Pop in sich, wie sie manchmal an die synthetischen Ausläufer der kankyō-ongaku-Ära denken lassen. Weich, wattig, wehmütig sind diese Kompositionen, die nicht selten einen skizzenhaften Charakter haben und dementsprechend wie Testversionen des Instruments anmuten, dessen Vielseitigkeit sie ausführlich unter Beweis stellen. »CZ-5000 Sounds & Sequences Vol. 2« ist eine ebenso abwechslungsreiche wie nerdige Sammlung – ausgedacht oder nicht.
Cz-5000 Sounds & Sequences Volume IiI