Der römische Musiker Alessandro Alessandroni hat sich vornehmlich als Gitarrist und Pfeifer im Dienste des Filmmusikgottes Ennio Morricone hervorgetan. Dass er auch unter eigenem Namen zahlreiche Alben herausgebracht hat, ist dabei weniger bekannt. Was insofern schade ist, als er mit dieser bescheiden selbstbetitelten Platte aus dem Jahr 1971 nichts weniger als phantastische Library Music zustande gebracht hat. Oder 14 grandiose Easy Listening-Nummern, wenn man so möchte, vereinzelt mit dezenten Big Band-Anklängen. An anderer Stelle wird er unterstützt von seinem Chor I Canti Moderni di Alessandroni, die in »Giovane Flirt« ausschließlich »dabada« vokalisieren. Unverbindliche Atmosphärenmusik, als Soundtrack für entspannte Lebenslagen bestens geeignet, allerdings so perfekt komponiert und arrangiert, dass sie nie beliebig klingt. Vermutlich kann sie sogar bei Bedarf Trost spenden. In »Acque Azzure« gibt Alessandroni dann noch eine Probe seiner kunstvollen Pfeiftechnik. Die Melodien wie in »Cielo Giallo« lassen mitunter das Vorbild Morricones erkennen, doch gibt es wesentlich schlechtere Kandidaten, an denen man sich orientieren kann. Bei Alessandro Alessandroni wird daraus sommerliche Musik, die einen Sommer ohne Ende verspricht, 32 Minuten lang.
Alessandro Alessandroni