Kleine Ausflüge in die Welt des Animes macht man hier vergleichsweise selten, weswegen man eine Einführung in »My Hero Academia« vorschieben darf: Der Film handelt von einer nicht all zu fern in der Zukunft liegenden Welt in der – X-Men-alike – Menschen mit Mutationen und einhergehenden Superkräften auf die Welt kommen. Die Serie erzählt nun im typischen Shonen-Battle-Style (also Animes, die an Jungs gerichtet sind) die Geschichte von Deku, einem tapferen Boy, der leider ohne Macke, wie die Kräfte hier heißen, geboren wurde. Doch der bekannteste und größte aller Helden All Might gibt ihm seine Kraft ab, weil er selbst nicht mehr… Das soll es an dieser Stelle sein. »My Hero Academia« ist jedenfalls derzeit das GRÖßTE Anime-Spektakel und räumt alles ab. Die Popularität lässt sich mit jener von »Digimon«, »One Piece« oder »Naruto« vergleichen. Ja, wirklich, so groß. »Heroes Rising«, der zweite Film, stellt gleichzeitig den krönenden Abschluss dar – die Erwartungen, auch an den Soundtrack, waren enorm. Doch für Yuki Hayashi sind solche Jobs mittlerweile Alltag. Der ehemalige Turner, der zur Soundtrack-Komposition kam, als er sich die Musik für seine Bodenturneinlagen aussuchte, ist irrsinnig gefragt – und kennt vor allen Dingen als Komponist der Serie jede Figur, jedes Setting, jeden Moment in- und auswendig. Die Frage ist dementsprechend nicht, ob der Soundtrack genial ist – das ist er -, sondern ob er abseits des Films funktioniert. Als durchgehendes Werk ist er kaum zu konsumieren: Zu unterschiedlich die Ideen, die Ausführungen, die Haptik. Hier bläst es Sturm im orchestralen Cyber-Barock, dann wiederum warten beschwingte kleine Überbrückungsstücke, die hart an der Funktionsmusik vorbeischrammen. Zwischendurch gibt es dezente Trip-Hop-Anleihen und dann wieder Full-Throttle-Schlachtlärm. Ein Werk, das sich nicht an seiner Durchhörbarkeit messen lassen kann.
OST My Hero Academia: Heroes Rising