»Elfmeter für den Superbullen«, »Formel eins und heiße Mädchen« oder »Ein Superesel auf dem Ku’damm« – Regisseur Bruno Corbucci und Schauspieler Tomás Milián bewarben sich in den 1980er Jahren nicht für die Academy Awards. Die Filme des italienischen Duos setzen auf Humor und einen gehörigen Trash-Faktor. »Delitto al ristorante cinese« erschien 1981 und trägt in Deutschland den dämlichen Titel »Ein Schlitzohr außer Rand und Band«. Plot kurz zusammengefasst: Ein Ganove heuert als Cop an, behält aber seinen rauen Charme. Quasi Carabinieri mit Antihelden-Gen. Obwohl der eigentliche Film schlechter gealtert ist als die zigste »Police Academy«-Fortsetzung, geht der Soundtrack von Detto Mariano noch immer ins Ohr. Die neun namenlosen Instrumentalstücke kommen zusammen auf eine halbe Stunde, überzeugen dennoch durch Vielfalt. Im zweiten Lied ticken die HiHats leise wie ein Uhrwerk, während ein Glockenspiel und eine Orgel die Hauptarbeit erledigen. Eine gefährlich klingende E-Gitarre kündigt den fünften Anspielpunkt an, wird aber nach wenigen Sekunden von einem Saxofon abgelöst. Jazz beginnt, wie ihn sich Menschen vorstellen, die keinen Jazz hören. Mariano nutzt Trompeten, Streicher und selektronische Elemente, vergisst aber nicht, dass er nur die Hintergrundmusik für das Hauptprogramm liefert. Dass die Musik noch heute losgelöst vom Film funktioniert, spricht für den Komponisten, der im März 2020 im Alter von 82 Jahren an einer Infektion mit COVID-19 starb..
OST Delitto Al Ristorante Cinese