Alfa Mist und Richard Spaven sind seit langem Innovatoren in der britischen Jazzszene. Ersterer ist bekannt für seine progressiven Klangfusionen, bei denen er Jazz-Sensibilität mit Einflüssen aus einer Vielzahl von Genres verbindet, wie auf gefeierten Alben wie »Antiphon« und »Variables« zu hören ist. Spaven hat sich inzwischen mit seinem umwerfenden Schlagzeugspiel bei Künstlern wie Flying Lotus und Goldie einen Namen gemacht. Als Bandleader hat er auch zahlreiche Alben veröffentlicht, die seine straffen, fast schon bearbeiteten Drum-Breaks mit einer ausgefeilten Produktion und der Zusammenarbeit mit verschiedenen Instrumentalisten kombinieren. Fans dieser zukunftsorientierten Musiker werden von »Anthem«, ihrem ersten gemeinsamen Werk unter dem Namen 44th Move, begeistert sein, und es enttäuscht ganz sicher nicht.
Das Album beginnt mit »Photos«, wo Spavens schleppende Drum-Grooves und Alfa Mists sich langsam entwickelnde Keyboard-Passagen durch Scratching des legendären Turntablisten Awkward aus Bristol ergänzt werden. Der Titeltrack »Anthem« besticht durch die wunderschöne Flötenarbeit von Graeme Blevins, die vor einem Hintergrund spielt, der an Broken Beat und Hip-Hop erinnert, aber dennoch starke Jazz-Wurzeln hat. Auf »2nd September« steht der Gitarrist Jamie Leeming mit seinem flüssigen, fesselnden Spiel im Rampenlicht. Die Lead-Single »The Move« lehnt sich am meisten an ihre Hip-Hop-Einflüsse an, mit einem Gastauftritt von MC Quelle Chris. Alfa Mists eigene träge, aber fesselnde Flows werden auf »Free Hit Outro« präsentiert. Das Album ist hauptsächlich instrumental, aber die Gesangsbeiträge sorgen für Abwechslung und Struktur. Mit 44th Move haben Richard Spaven und Alfa Mist ein zukunftsweisendes, genreübergreifendes, entspanntes und zutiefst fesselndes Album geschaffen – ein wahrer Triumph.

Anthem