»Simulation Lab« ist Italo-House, wie er im Buche steht. Erstmals 1991 veröffentlicht und nun wiederveröffentlicht, kann sich die Musik von Franco F. auch drei Jahrzehnte nach ihrer Entstehung mühelos auf den Tanzflächen dieser Welt behaupten. Der Opener »People In Orbit« verbindet effektvollen Rhythmus mit einer hypnotischen Melodie und einer tranceartigen Gated-Vocal-Sequenz. Die repetitiven Patterns werden durch kleine Variationen gezielt lebendig gehalten und vereinzelt von Breaks unterbrochen, die sehr progressiv wirken. Im Vergleich dazu weist »Un-Flanged Transition« eine eher gefestigte Beatstruktur auf, scharfe Drum-Machine-Klänge und eine spielerisch verzerrte Melodie bilden die Basis des Tracks, bevor ein sphärisches Pad eingreift und das scheinbar festgefahrene Thema neu zu interpretieren und in eine andere musikalische Dimension aufzulösen scheint.
»Midnight Tremors« zeigt Franco F‘s Fähigkeit, mit wenigen Elementen eine dichte Klanglandschaft zu schaffen, die sich langsam entfaltet. Die zarten Flächen-Percussions, die taktgebende Synthesizer-Sequenz und die pulsierende Bassline bilden einen unaufhaltsamen Sog, der einen durch den nächtlichen Raum schweben lässt. »Ray Tracing Sauna« beschließt die EP mit einem atmosphärischen Höhepunkt. Ein Zusammenspiel aus warmen, atmosphärischen Pads und einem glasklaren Arpeggio, unterbrochen von einem disharmonischen Piano, das als unerwarteter, aber funktionierender Störenfried dem Stück eine entrückte Stimmung verleiht.
Simulation Lab