Review Rock

The Hard Quartet

The Hard Quartet

Matador • 2024

Wikipedia führt eine Liste aller Supergroups, ziemlich unterhaltsam und perfekt für den nächsten Sturz ins Rabbithole. Diese Liste dürfte bald um einen Neuzugang erweitert werden. The Hard Quartet besteht aus Stephen Malkmus von Pavement, Emmet Kelly, bekannt durch The Cairo Gang, Jim White von Dirty Three und Xylouris White und Matt Sweeney von Chavez und Superwolf. Genug Namedropping. Sie veröffentlichen ihr Debütalbum »The Hard Quartet«, in das sie ihre jahrelange Erfahrung einfließen lassen und bleiben dabei ihrer verbindenden Indie-Rock-Essenz und vor allem dem Pavement-Sound treu.

Der Opener »Chrome Mess« setzt einen energiegeladenen Startpunkt, bevor sich das Album nach all der Aufregung gemächlich auf die Couch fallen lässt.»Rio’s Song« mit kaskadierenden Gitarren und bluesiger Atmosphäre und das melancholische »Our Hometown Boy« wiegen den Hörer in sanfte Schwüle, bevor mit »Renegade« abgefuckter Garagenrock gepriesen und das Tempo kurzzeitig wieder angezogen wird.Malkmus’ schön-schräger Gesang und Sweeneys warmer E-Gitarrensound prägen die Klanglandschaft des Albums, auf dessen zweiter Hälfte sich die Band beiläufig zurückzieht.Dass The Hard Quartet sich selbst nicht zu ernst nehmen, zeigen die Texte und der augenzwinkernde Titel »Killed By Death« (kein Motörhead-Cover!).Doch auch der dezent eingesetzte Improvisations-Charme und die Gitarrensoli – wir sind schließlich noch beim Rock – können nichts daran ändern, dass das Album introspektiv bleibt.