Photay beherrscht die Kunst, flirrende Musik zu machen, die nicht flirrend klingt. Auf seinem aktuellen Album »Windswept« zum Beispiel komponiert er mit jenen lauen Lüftchen und Böen, die er als Synthesizer-Patch kreiert hat. Was sich viel verkopfter liest, als es klingt. Denn Tracks wie »Still Existing« rattern munter vor sich hin, um dann in poppigen Momenten anzukommen. Ein großer Spaß, der sofort die Aufmerksamkeit des Hörers fesselt.
Dass jemand, der von sich behauptet, schon im zarten Alter von neun Jahren mit dem Sound von Aphex Twin in Berührung gekommen zu sein, ein eigenwilliges Verständnis und Gefühl für Musik haben muss, liegt auf der Hand. Doch nicht nur Aphex Twin zählt zu seinen Einflüssen: Shornstein verfolgte als Kind wochenlang bestimmte Klänge, wie er einmal in einem Interview erzählte. Aber es gibt noch viel mehr Einflüsse in seiner Musik. Polyrhythmik, Soul, Beats. Alles ist da.
Related reviews
Die beste Form des Tunnelblicks sei die beste Form der Kreativität, sagte Photay in demselben Interview. »Wenn dein Verstand musikalische Entscheidungen nicht als richtig oder falsch klassifiziert. Wenn du jenseits von Genre und Klassifizierung hörst.« Den passenden Soundtrack für diesen Zustand, wenn man nicht gerade selbst Musik macht, liefert Photay also selbst. Einen Sound, in dem man sich verlieren und Inspiration finden kann. Welche Platten könnten das für Photay selbst sein? Wir durften ihn fragen, welche Alben er gerade feiert.