Review

Alessandro Adriani

Four Tracks

Mannequin • 2024

Der Produzent Alessandro Adriani ist eine Bank. Wobei nicht mit Bestimmtheit zu sagen ist, ob so eine Zuschreibung bei ihm als das Kompliment ankommt, als das sie gemeint ist, oder vielmehr als Beleidigung. Zuverlässigkeit gehört jedenfalls zu den Kennzeichnen seines Schaffens. Diese drückt sich vor allem in seiner Vorliebe für Electro Detroiter Prägung einerseits und Synthwave vorwiegend europäischer Ausprägung andererseits aus. Und die pflegt er auch auf der jüngsten EP für sein eigenes Label Mannequin. Konsequent heißt die Platte bloß »Four Tracks«. Was einen darauf erwartet, ist bei Bekanntschaft mit seinen bisherigen Veröffentlichungen folglich ziemlich gewiss.

Was als ein weiteres Kompliment gemeint ist. Denn Wiedergänger von Electro wie Synthwave gäbe es ja eigentlich genügend, um zu sagen: Je nun, wen interessiert’s? Bei Alessandro Adriani hingegen würde man mit so einer Haltung etwas verpassen. Das Maschinenkalte und das Elektrofeuerheiße, das Synthwave-Stoische wie das Electro-Ekstatische gehen bei ihm eine feste Verbindung ein, die so klingt, als solle diese Musik einfach genauso sein und nicht anders. Viermal erneut vorgeführt, jedesmal ein wenig anders akzentuiert. Wie gesagt, er ist eine Bank.