Auch mit ihrem vierzehnten Album »Expensive Air« bewegen sich die New Yorker von Oneida zwischen Eckkneipe und Guggenheim. Noise trifft auf Post-Punk trifft auf Experimental trifft auf Krautrock – die Liste ist lang und mit jedem neuen Song im Oeuvre wird sie länger. Krachiger als Yo La Tengo, harmonischer als die Swans, geerdeter als Sonic Youth. In einem Track wie »Stranger« strömt all dies fast schon in Noise-Pop zusammen, wohingegen »Salt« sich in Feedback-Harmonien auflöst, bevor »Gunboat« wieder die Keule im Post-Punk schwingt.
Aber bei allen Referenzen und Verweisen auf Genres: Oneida schieben in ihrem Sound die Schwere der Gitarren mit einer unfassbaren Leichtigkeit nach vorne. Das könnte alles erdrücken, viel zu gewichtig sein. Ist es aber nicht. Vielmehr pulsiert »Expensive Air« vor sich hin, läuft und läuft und läuft. Und immer dann, wenn man denkt, es kann einfach nicht mehr passieren, drückt sich eine weitere Gitarre in den Hintergrund, mischt sich ein weiterer Rhythmus in einen Song. Weshalb »Expensive Air« ein Album ist, das laut gehört werden muss. Und weil Oneida so authentisch und einfach in ihrem Sound so viel möglich machen, geht diesen acht Songs nie die Puste aus.
Expensive Air