Ambient hat den großen Vorteil, dass es einen echten Heimvorteil genießt, weil es beim Hören wenig Widerstand hervorruft. Keine aufdringlichen Melodien, keine schrillen Frequenzen, keine penetranten Rhythmen, dafür eine konstitutive Weichheit der Konturen, seien es angedeutete perkussive Patterns, zum Flug ansetzende und doch im Start verharrende Tonfolgen oder eben die sprichwörtlichen wolkenähnlichen Flächen, die im Hintergrund wirken können, die aber, wenn die Sache mit dem nötigen Geschick betrieben wird, auch bei gleich schwebender Aufmerksamkeit mit Gewinn verfolgt werden können.
Der polnische Produzent Bartosz Kruczynski, als Clubmusiker unter anderem mit dem Projekt Earth Trax aktiv, hat für sein Debüt auf dem Label Balmat einen Ambient-Ansatz gewählt, der diese verschiedenen Nuancen durchspielt. Auf der einen Seite der Platte bietet er „Dreams“, auf der anderen „Whispers“. Nicht, dass es sich um kategorisch verschiedene Dinge handeln würde, vielleicht etwas mehr Muster in den Träumen, während sich die Flüstertöne bevorzugt auf Flächen abspielen. Als freundliche Miniaturen empfehlen sie sich alle. Und als Wegbegleiter ins Unbewusste sind sie bestens geeignet. Zum Träumen jedenfalls eignen sie sich hervorragend, wie ein Selbstversuch zeigte.
Dreams & Whispers