Review

F.S. Blumm

Torre

Leiter Verlag • 2024

Unter all den Subgenres, die mittlerweile kursieren, ist »music for staring into the distance« neben Chamber Pop so ziemlich das treffendste, was F.S. Blumm für seinen Sound wählen konnte. Auf seinem neuen Album »Torre«, das auf Nils Frahms Label Leiter erschienen ist und den informellen Untertitel »Soothing Sounds for Adults« trägt, schmiegen sich Gitarre, Streicher und Bläser sanft aneinander und entfalten eine wohltuende, tröstende, ja heilende Wirkung. Schließt man die Augen und lehnt sich zurück, rauscht in der Ferne das Mittelmeer, weht eine angenehme Brise, macht es sich ein träger Vierbeiner im Schatten bequem. Der Klang der italienischen Riviera, wo Blumm eine Zeit lang dem hektischen Alltag entfloh, schwingt in jedem Ton mit, und es ist nicht schwer herauszuhören, dass der preisgekrönte Hörspielproduzent ein Händchen für fein vertonte Geschichten hat. In »Hollergrund« springt der Bogen über die Saiten des Cellos, und die Klarinette pfeift fröhlich verspielte Melodien, als gäbe es keine Probleme auf der Welt. Keine Geringeren als die Cellistin Anne Müller und der Jazzklarinettist Michael Thieke verleihen dem ganzen Album seinen warmen Klang und seine bewundernswerte Leichtigkeit. F.S. Blumm, selbst klassisch ausgebildeter Gitarrist, kehrt zu seinen musikalischen Anfängen zurück und begegnet der schnelllebigen Gegenwart hingebungsvoll und scheinbar mühelos mit entschleunigendem Sound.

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F.S. Blumm
Torre
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